Alles was einmal war, kommt irgendwann wieder: Quizshows im TV, Modetrends oder auch die Achtsamkeit vor Dingen die man ein zweites oder drittes Mal nutzen kann. Vor noch nicht einmal 40 Jahren hätte man leere Milchflaschen oder Marmeladengläser nicht einfach achtlos weggeschmissen. SIe wurden weitergenutzt – sei es zum Einkochen, zum Verwahren von Schrauben in der Garage oder gar als Trinkflasche für Leitungswasser aus dem Hahn. Seitdem es jedoch Platik in rauhen Mengen gibt, hat sich die Welt zu einer Wegwerfgesellschaft entwickelt. Und genau da liegt das Problem: PLASTIK!
Laut Umweltbundesamt landen pro Kopf über 220 Kilogramm Plastikmüll in den Tonnen hinterm Haus – und das Jahr für Jahr. Fläschchen, Dosen, Umverpackungen und Tuben lassen die Müllberge in deutschen (und weltweiten) Haushalten wachsen. Insbesondere in der Beauty-Industrie werden jährlich knapp 120 Milliarden Plastikverpackungen produziert, die dann in unserem Bad landen und entweder sofort in den Müll wandern oder nach Benutzung der Gesichtscreme.
Ist der physische Müll der am Ende des Tages unser einziges Problem? Nein! Wollen Sie wissen wie viele Ressourcen zuvor für die Herstellung der Umverpackung aus Plastik drauf gegangen sind? Wir sagen es Ihnen. Für ein Kilogramm Plastik benötigt man neben der knappen Ressource Erdöl auch etwa 10 Liter (Trink)wasser sowie etwa 80 Megajoule (!) Energie. Das entspricht etwa so viel Energie als wenn man 25 Stunden zügig Rad fahren würde. Dieser Verbrauch bedeutet auch noch einen erheblichen Emissionsausstoß – und zwar etwa vier Kilogramm CO2-Äquivalente. Pro Person sind das bei einem jährlichen Plastikverbrauch von 220 kg rund 880 kg CO2-Äquivalente. Oder auf Deutsch: Jeder von uns knallt pro Jahr fast eine Tonne Treibhausgase in die Atmosphäre, nur für die Produktion der Kunststoffverpackungen unserer Lebensmittel, Elektrogeräte oder der Gesichtscreme. Na Halleluja.
Können wir etwas dagegen tun? Ja natürlich! Wir machen es einfach wie Oma und Opa früher. Das heißt aber nicht, dass wir nun wie Messis alte Zeitungen und Gläser horten müssen. Um unseren grünen Planeten nicht weiter zu schaden, benötigen wir dringend ein Comeback von Nachfüllen und Co. – insbesondere in der Kosmetikbranche! Um Plastik zu vermeiden, kommt einem zunächst in den Sinn Platik zu ersetzen durch Gläser für Flüssigkeiten oder Pasten, Pappe und Papier für feste Lebensmittel. Allerdings ist Glas z. B. im Transport sehr viel schwerer, sodass die CO2-Emissionen verhältnismäßig hoch sind. Rechnen tut sich das umwelttechnisch nur, wenn Glasverpackungen nicht weggeworfen und neu gekauft werden, sondern wenn man sie stattdessen schlicht dauernd nachfüllt. Heißt: Leere Verpackungen bitte nie in den Mülleimer schmeißen, sondern weiter aktiv nutzen! Das gilt für Plastik und Glas gleichermaßen.
Refill-Möglichkeiten sind eine tolle Sache, das weiß inzwischen jedes Kind. Die Nachfrage nach verpackungsfreien Alternativen und Nachfüllpackungen steigt in vielen Bereichen bereits enorm an. Dinge wie Mehrwegflaschen, Thermosbecher, Seifenspender oder so etwas banalses wie Salzstreuer füllen wir wie selbstverständlich immer wieder auf. Eine Nachfüllpackung mit 2 Litern erspart bei einem klassischen Seifenspender (200 ml) zum Beispiel mindestens 40 % des Plastiks gegenüber der Plastikmenge von Einzelflaschen. 60 % Plastik-Ersparnis sind es sogar bei Nachfüllpackungen mit 5 Litern Inhalt. Ergo: Je größer das Nachfüllpack, desto höher das Einsparpotential. Mehr Inhalt – weniger Verpackung. Klingt logisch, oder? Was Seife kann, kann Creme übigens ebenso. Cremetiegel aufbewaren, Refill-Sachet kaufen und sogar bis zu 80 % Platikverpackung sparen. Genial, oder?